Hier mal ein aktueller Artikel aus der Presse zum "Familienstreit" zwischen AL und der FOA aus dem amerikanischen PC Magazin. Durchaus lesbar.
Die KI-Übersetzung hier:
ZitatAlles anzeigenFisker-Elektrofahrzeuge verlieren Konnektivität nach Insolvenz: Einblick in den gescheiterten Rettungsplan
Eine Partnerschaft zwischen der Fisker Owner's Association (FOA) und dem Vermietungsunternehmen American Lease scheiterte an Verträgen, Zahlungen und einem katastrophalen OTA-Update – und ließ Fahrer im Stich.
Fisker-Elektrofahrzeuge haben ihre Softwarekonnektivität verloren, nachdem eine Partnerschaft zwischen einer Gruppe von Fisker-Fans und einem Autovermieter, die auf die Insolvenz Fiskers im Juni 2024 zurückgeht, zerbrochen ist.
Die FOA ist eine Gruppe leidenschaftlicher Besitzer, die ihre Fahrzeuge am Laufen halten wollten. American Lease ist ein in New York ansässiges Vermietungsunternehmen, dessen Kunden u. a. Lyft- und Uber-Fahrer sind; es kaufte nach der Insolvenz 3.300 Fisker-Fahrzeuge mit Rabatt.
Die Partnerschaft begann als einzigartiges, rebellisches Projekt, um zu verhindern, dass diese $70.000-EVs zu wertlosen Stehzeugen werden. (Fisker lieferte zwischen 2023 und 2024 rund 7.500 Fahrzeuge weltweit aus.) Doch weniger als ein Jahr später erklären beide Seiten die Beziehung für irreparabel zerbrochen. American Lease kappte am 15. Mai die Konnektivität der Fahrer. Ein Lehrstück mit Relevanz weit über Elektrofahrzeuge hinaus: ein Risiko für alle Käufer softwaregebundener Produkte.
Fahrer können ihre Fahrzeuge weiterhin benutzen und laden, aber sie haben keinen Zugang mehr zu Premium-Diensten. Besonders kritisch: Die Autos erhalten keine OTA-Updates oder Ferndiagnosen mehr – also keine künftigen Bugfixes oder Wartung.
American Lease und die FOA arbeiten nun getrennt an eigenen Konnektivitätsplänen, die sie den Besitzern vorstellen wollen. American Lease bittet Besitzer, sich für Infos zu einem neuen Abo bei Anbieter Indigo zu melden (oceanloop@fiskerinc.com).
Das FOA-Angebot soll von einem Team aus Softwareentwicklern gebaut werden, das sich seit der Insolvenz intensiv mit den Fahrzeugen beschäftigt hat.
Wir sichteten E-Mails und sprachen mit beiden Seiten. Im Zentrum des Zerfalls: kein schriftlicher Vertrag, ein fehlerhaftes OTA-Update und ein anhaltender Zahlungsstreit.
"Das könnte eine siebenteilige Netflix-Miniserie sein," sagt Josh Bleiberg, EVP von American Lease.
"Das wird mal ein Film," kommentiert FOA-Präsident Cristian Fleming.
Software verkompliziert einst vielversprechende Partnerschaft
Die ersten Monate nach der Insolvenz waren für beide Seiten aufregend. Man fühlte sich wie Pioniere eines neuen Besitzmodells. Zuerst konzentrierte man sich auf American Leases Möglichkeit, Ersatzteile zu produzieren, etwa Stoßstangen und Windschutzscheiben. Bleiberg zahlte sogar einige davon, die aus China importiert wurden.
Doch im Oktober 2024 erfuhr American Lease kurz vor Vertragsabschluss, dass man keinen Zugang zur Fisker-Software haben würde. Um keine unbrauchbare Flotte zu kaufen, wurde ein Lizenzdeal über 2,5 Mio. USD mit Fiskers Bank Heights Capital geschlossen. Auch private FOA-Fahrzeuge sollten davon profitieren.
Im Gegenzug verpflichtete sich die FOA zur Rückzahlung über fünf Jahre. Als Gegenleistung erwartete man Zugang zum Code, zu Diagnose-Tools und geistigem Eigentum. Es wäre das erste Mal, dass Fahrer direkten Zugriff auf ihre Fahrzeugsysteme erhalten hätten – ein Schritt in Richtung besitzerkontrolliertes Modell.
Zudem sollte die FOA Cloud- und Verbindungskosten (Amazon, Microsoft, T-Mobile) und $125.000 für Indigo zahlen. Diese Zahlung sei nie erfolgt.
Zur Finanzierung wurden Spenden gesammelt, später folgte ein Mitgliedsbeitrag von $600/Jahr. Ziel war, dass nur zahlende Mitglieder verbunden blieben. Doch laut FOA funktionierte das nicht.
"Ein Deal auf den Treppen des Gerichts"
Der fehlende Vertrag führte zu Missverständnissen. Laut American Lease liegt das Problem nicht am Vertrag, sondern an unbezahlten Rechnungen. Bleiberg: "Es war ein Handschlag-Deal. Jeder wusste Bescheid. Ich mochte die FOA-Leute."
Die FOA beschreibt die Zeit als hektisch. Man sprach über Verträge, aber Bleiberg habe es abgelehnt. Man habe improvisiert.
American Lease zahlte im Dezember die erste Rate, FOA erst im Januar nach einem informellen MOU. Doch der Zugriff auf den Code blieb aus. Im Januar übermittelte man VINs zur Aktivierung, doch nicht alle wurden aufgenommen.
"Flickenteppich"-Update 2.2 zerstört Vertrauen
Beide Seiten sind sich einig: Das OTA-Update 2.2 war katastrophal. Es sollte Fehler beheben, doch durch die Insolvenz wurde die Einspielung gestoppt. Indigo startete im November neu – mit schlechten Ergebnissen.
Etwa 10 % der Fahrzeuge wurden "gebrickt", schätzt die FOA. Fahrer berichteten von Totalausfällen nach dem Update. Die FOA musste Support leisten, weil Indigo schwer erreichbar war.
Die Updates hängten von vielen Faktoren ab: Batteriezustand, Netzsignal, ob der Fahrer während des Updates einstieg. Unterbrechungen konnten das Auto unbrauchbar machen.
Die FOA versuchte, die Updates gestaffelt durchzuführen, aber es blieb chaotisch. Teilweise wurde das Update nicht im vorgesehenen Zeitfenster bereitgestellt, was zum Abbruch führte. Beschwerden an Indigo blieben unbeantwortet.
Laut Fleming musste sich die FOA auf die Besitzer konzentrieren, da von American Lease und Indigo keine Informationen kamen. Das Vertrauen litt.
Bleiberg meint, Indigo fand die FOA schwierig, weil sie keine Kundendaten teilen wollten.
Die FOA behauptet, die NHTSA untersuche American Lease wegen Beschwerden zu den Rückrufen. Laut Bleiberg habe man mit der NHTSA gesprochen, die sei mit dem Fortschritt zufrieden.
Zahlungsstreit als letzter Auslöser
Nach der ersten Rate gab es keine weiteren Zahlungen. American Lease hatte laut eigener Aussage $860.000 an IT-Dienstleister gezahlt und erwartete Beteiligung. Die Rechnung war jedoch pauschal, ohne Aufschlüsselung nach kommerziellen oder privaten Fahrzeugen.
Ein FOA-Mitglied schlug vor, die Kosten im 60/40-Verhältnis zu teilen (FOA/American Lease). FOAs Anteil: $515.000. Doch es wurde nie gezahlt.
Fleming betont, der Vorschlag sei nicht autorisiert gewesen. Die FOA wollte eine Mitgliederabstimmung. Sie forderte detaillierte Abrechnungen. Bleiberg lehnte das ab: "Das wäre ein Eingeständnis, dass die Bedingungen sich ändern."
FOA glaubt nicht, dass Microsoft keine Einzelabrechnungen liefern könne. Bagley spricht von einem "geheimen Garten", den nur Bleiberg einsehen könne.
Bleiberg kontert: "Seit Beginn haben wir nur Geld verloren." Die FOA zeichne das Bild des gierigen Konzerns, dabei sei man wie eine kostenlose Bank für sie.
Laut FOA waren Sparmaßnahmen Thema, doch man fühlt sich von American Lease im Stich gelassen. Vor der Mitgliederabstimmung kappte American Lease am 15. Mai den Zugang.
Die FOA zahlte $228.000 für T-Mobile, aber es fehlten $287.000. Also wurde die Verbindung getrennt.
Yang: "Es ist, als würde American Lease den Familienvertrag bezahlen, aber Eltern lassen die Kinder nicht allein zahlen. Nur geht es hier nicht um Telefone, sondern $80.000-Fahrzeuge. Und es gibt kein Gesetz, das das regelt."
Wie geht es weiter mit Fisker EVs?
Beide Seiten halten die Beziehung für gescheitert. Sie verfolgen nun eigene Wege zur Wiederherstellung der Konnektivität.
Aktuell sind 7.500 privat gekaufte Fahrzeuge betroffen. American Lease nennt die Zahl übertrieben und spricht von etwa 4.000 FOA-Mitgliedern.
Bleiberg erwartet, dass Indigos neuer Plan bald verfügbar sei. Er traut der FOA keine vergleichbare Lösung zu. "Indigo ist super," sagt er. "Sie werden gebraucht."
Bleiberg behauptet, die FOA verfolge eigene kommerzielle Pläne. Umgekehrt sieht die FOA in Indigo eine Profitorientierung ohne Alternative für Besitzer. Beide Seiten werfen sich Einiges vor.
Fleming: "Diese Situation schreit nach Regulierung. Wir brauchen Verbraucherschutz für softwaregebundene Fahrzeuge – mit mehr Transparenz und Kontrolle für Fahrer."